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Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in Krefeld

BGF: 7.466 qm
Auftraggeber: Wohnstätte Krefeld AG
Leistungsumfang: LP 1–8 in ARGE mit De Zwarte Hond, Köln

Fertigstellung: 2021

Innerhalb des Bestandes hatte die Wohnstätte Krefeld acht Einzelparzellen erworben, um diese in „einem Wurf“ zu bebauen. Innerhalb der gewachsenen Blockstruktur bedeutet dies einen großmaßstäblichen Eingriff, der eine differenzierte Architektur erfordert.

Neben dem ca. 145 Meter langen und 2002 fertiggestellten Behnischgebäude wurde auch in unmittelbarer Nachbarschaft die ehemalige Werkkunstschule umgebaut und erweitert. Am Ostwall entstand die neue Haltestelle der Straßenbahn „Unter der Uhr“, eine leichte, gläserne 125 Meter lange Dachkonstruktion. Damit zeichnet sich der Kontext durch eine Gleichzeitigkeit von großmaßstäblichen Architekturen und einer Vielzahl heterogener kleinmaßstäblicher Stadthäuser aus. Dieses Nebeneinander im Kontext gilt es synergetisch weiterzubauen.

Ein Gebäudeensemble aus einzelnen prägnanten Baukörpern, das als Ganzes gelesen werden kann und sich als Einheit präsentiert, wird durch eine Passage als vermittelndes Element begreifbar und räumlich erlebbar.

Die Programmmischung aus Einzelhandel, Restaurants, Büros, Praxen und Wohnungen setzt die urbane Vielfalt der Umgebung fort. Jeder Raum, jeder Ort oder jede Situation kann optimal bespielt werden. So entsteht eine räumliche und funktionale Komposition im Sinne eines stimmigen Ensembles.

Das Ensemble ermöglicht die Vermittlung zwischen den Maßstäben und lässt ein „sowohl als auch“ entstehen. Durch die Aufteilung in erkennbare einzelne Bausteine, die den Dimensionen der Bürgerhäusern Krefelds entsprechen, können maßgeschneiderte Räume entstehen: Eine Passage durch die Hausgruppe ermöglicht eine neue fußläufige Verbindung zwischen Petersstraße und Ostwall, zur Petersstraße hin öffnen Rücksprünge Plätze für die Außengastronomie. Durch die Dreigeschossigkeit des letzten Baukörpers in der Petersstraße entsteht ein selbstverständlicher Übergang zum Bestand.

Durch die Vor- und Rücksprünge der einzelnen Volumen wird die Porosität der Blockstruktur thematisiert. Größere Abstandsflächen erlauben eine Höhenstaffelung der Volumen, die stärker kompositorischen Motiven folgt als der Kontinuität von Trauf- und Firstlinien.

 

Fotos: Viola Epler


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